19.09.2018
Die jährliche Begehung des Gemeinderates und der Verwaltung mit Revierleiter Booms findet bei uns öffentlich statt. Interessierte Gruppen und Personen sind herzlich dazu eingeladen. Angler, Jagdpächter, Landwirte und Mitglieder der AG Umwelt sind immer dabei. Anstehende Maßnahmen erklärte Förster Booms an verschiedenen Stopps der Radtour.
Nachhaltige Waldbewirtschaftung
Am Samstagmittag, 15.9.18, fanden sich bei bestem Wetter erfreulich viele Radler beim Treffpunkt für den Waldbegang ein. Neben Bürgermeister sowie vielen Ratsmitgliedern waren wieder Jäger, Landwirte, Angler und umweltinteressierte Bürgerinnen und Bürger mit von der Partie. Förster Booms radelte vorneweg und machte an verschiedenen Stationen halt, um anschaulich zu erläutern, was sich im Bereich des Vogelparks an der Damm-30-Baustelle tut, betroffene Exemplare des Eschentriebsterbens zu zeigen und über den Zustand und die geplanten Maßnahmen in unserem Wald zu informieren. Das gemeinsame Vesper zum Abschluss des Waldbegangs gab es im Vogelpark. Danke an die Vogelfreunde.
Die Holzernte ist zwar nicht vordringliches Ziel in unserer Gemeinde, dennoch werden natürlich Bäume gepflanzt, um sie zu ernten und zu verkaufen. Die Erlöse reichen zur Deckung der Kosten der Waldpflege nicht aus. Hier nimmt der Gemeinderat bewusst ein Defizit in Kauf. Im Bereich der Belle werden längs des Deichs ca. 500 m³ Pappeln gefällt, ehe sie für den Verkauf zu dick werden. Selbstredend pflanzt Förster Booms hier wieder Pappeln nach, sind sie doch der Namensgeber der Belle (= umgangssprachlich für Pappeln) und die genau richtige Baumart für das oft überflutete Gelände.
Aufgrund der Sanierung des
Rheinhochwasserdamms 30 müssen nahe dem Vogelpark weitere Bäume entnommen
werden. Bereits bekannt war, dass das Gelände weiter ins Land hin aufgefüllt werden
muss, damit sich keine Sickerquellen unter dem Damm durch bilden können, die
dessen Stabilität gefährden würden. Diese Maßnahmen entsprechen dem
Planfeststellungsbeschluss, dem der Gemeinderat damals zugestimmt hat.
Über
eine Neuigkeit informierte Hauptamtsleiter Ehrmann. Das Regierungspräsidium
teilte mit, dass mit der Wasserbehörde im Landratsamt aktuell geklärt wird, ob
und wie bei der bereits 2008 genehmigten Dammertüchtigung neue
Wasserbaurichtlinien zu berücksichtigen sind. Hierbei geht es um die Frage
baumfreier Zonen auch auf der Wasserseite der Dämme. Falls dies weiterverfolgt werden soll, wird
die Gemeinde gesondert angehört. Weitere schlechte Nachrichten sind, dass der
Radweg beim Damm nicht asphaltiert werden kann und aus Verkehrssicherungs- und
Haftungsgründen keine vorzeitige Freigabe des Dammwegs vom Leopoldshafener
Vogelpark zur Fähre durchs Regierungspräsidium erfolgen wird. Nach dem
derzeitigen Zeitplan wird der letzte Teilabschnitt, die Herstellung der
Dammüberfahrt, erst November 2019 abgeschlossen. Die Geduld der Radfahrer ist
also noch gefordert.
Der bereits jetzt frisch gerodete
Bereich beim Vogelpark wird mit Mischwald bestehend aus Stieleichen, Wildobst
und Sträuchern wieder aufgeforstet. Beim Vogelpark und auch beim
Leopoldshafener Baggersee zeigte Friedhelm Booms einige abgestorbene Eschen,
die dem Pilz zum Opfer gefallen sind, welcher die Triebe befällt und den Baum
von innen her mosch werden und sterben lässt.
Insgesamt hat die große und
langandauernde Trockenheit den Eschen geholfen. Denn Pilze mögen es feucht. Die
Neupflanzungen haben dank dem Einsatz der Jäger die Trockenheit des Sommers relativ
gut überstanden. Die Jäger haben sehr viele der jungen Bäumchen mit Wuchshüllen
ummantelt. Darin herrscht ein Treibhausklima, welches das schnelle Austrocknen
verhindert und Kondenswasser zurückfließen lässt.
Fotos Ralf Schreck
Die alljährliche Waldbegehung des Gemeinderats mit der Forstverwaltung ist die Vorbereitung auf die Haushaltsberatung über den Wirtschaftsplan des folgenden Jahres, dem sog. „Hiebs- und Kulturplan“, der in den Sitzungen des Ausschusses für Umwelt und Technik am 9. Oktober und des Gemeinderats am 6. November 2018 fürs nächste Haushaltsjahr besprochen wird.
In 2019 sollen 2.900 Pflanzen neu und 600 als Ersatz für abgestorbene gesetzt werden. Die Planung sieht den Einschlag von circa. 3.900 Festmetern vor, davon 1.600 für Stammholz, der Rest für Industrie-, Brenn-, Hackrohrholz und Schlagraum. Auf 30 Hektar sollen die Bestände überwacht werden und auf 5,5 Hektar ist die aufwendige Jungbestandspflege geplant. Richtschnur für die Maßnahmen sind die 10-Jahresplanung und das Waldleitbild, welches in unserer Gemeinde vor ein paar Jahren erarbeitet wurde und nach wie vor Gültigkeit besitzt. Das Waldleitbild ist auf hier nachzulesen.
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