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Gelungene Kooperation - Meilenstein erreicht

30.11.2016

Herzensangelegenheit Alter Hafen - ein wertvolles Umweltprojekt, für welches die Gemeinde einen langen Atem benötigt. Jetzt wurde mit der Entschlammung des Alten Hafens im Zuge des Ausbaus des Rheinhochwasserdamms durch das Regierungspräsidium Karlsruhe ein weiterer Meilenstein erreicht. Die Wassertiefe wurde erhöht, somit sinkt die Temperatur, das Wasser kann mehr Sauerstoff aufnehmen - beste Voraussetzung für ein artenreich besiedeltes Auegewässer.

Bürgermeister Stober und die Präsidentin des Regierungspräsidiums Karlsruhe, Nicolette Kressl, informierten sich in der Nähe des Vogelparks über den Fortschritt des Ausbaus des Rheindamms und die damit einhergehende Ausgleichsmaßnahme beim Alten Hafen.  

„Die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen hat schnell erkannt, dass die Dammertüchtigung ein wichtiges Projekt ist und weitere Vorteile bringen kann“, erinnert sich Projektleiter David Bystricky einige Jahre zurück. Gemeinderat und Verwaltung hatten frühzeitig die Entschlammung des Hafenbeckens als Ausgleich für den Eingriff in die Natur angeregt.

Nun ist es umgesetzt. Die Sedimente wurden weitestgehend umgelagert. Die Saugbagger beenden in den nächsten Wochen ihre Arbeit. Nachdem im Frühjahr ausgekiest und damit Platz geschaffen wurde, um Schlamm zu versenken, hat der Alte Hafen jetzt insgesamt mehr Wassertiefe, vor allem auch an der Mündung zum Rhein. Damit sinkt die Wassertemperatur, das Wasser kann mehr Sauerstoff aufnehmen und die Qualität wird besser, beste Voraussetzung für ein artenreich besiedeltes Auegewässer.

Um dies nachhaltig sicherzustellen, muss das Hafenbecken vom Rheinwasser durchströmt werden. Hierzu braucht es noch eine Verbindung zwischen dem Eggensteiner Altrhein zum Hafenbecken, dann kann das Wasser fließen und weitere Verschlammung verhindern. „Vielleicht ergibt sich bei einem der nächsten Großprojekte wieder die Gelegenheit zur Kooperation. Wir haben das Konzept in der Schublade“, kündigt Bürgermeister Stober an und hat dabei seinen Haushalt im Blick. Die Gemeinde hat sich mit etwas mehr als 400.000 € an der Entschlammung beteiligt, die insgesamt weit über eine Million kostet.  

Erst das Großprojekt des Regierungspräsidiums zur Verbesserung der Standfestigkeit des Rheinhochwasserdamms mit einem Volumen von rund 37 Millionen ermöglichte die Entschlammung des Hafenbeckens. Denn wenn Eingriffe in die Natur erfolgen, müssen Maßnahmen zum Ausgleich ergriffen werden, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Das gilt auch dann, wenn der Eingriff   - wie hier - zum Schutze der Menschen erfolgt.  

Der Rheinhochwasserdamm XXX wird in 16 Bauabschnitten auf einer Strecke von 16,5 km von Dettenheim bis zum Absturzbauwerk beim Pfinzentlastungskanal an der K3580 saniert. Begonnen wurde 2011 in Rußheim. Der Dettenheimer Abschnitt wurde jetzt fertiggestellt und 2018 soll das gesamte Projekt abgeschlossen werden.

Bei uns wurde in Höhe des Hundesportvereins Leopoldshafen in östliche Richtung begonnen. Zurzeit wird an der Strecke beim Vogelpark und Fußballverein eine Spundwand tief in den Boden eingebracht. In einem weiteren Abschnitt wird anstelle der Dammdurchfahrt bei der Leimersheimer Rheinfähre ein Übergang gebaut.  

Aufgrund der Hochwasserereignisse der letzten Jahrzehnte wurden die Anforderungen an die Dämme erhöht. Die Böschung ist bei uns zu steil und Bäume stehen zu dicht beim Damm und lockern mit ihren Wurzeln den Boden, so dass bereits Sickerquellen entstanden sind. Dammverteidigungswege werden neu angelegt. Sie   stellen im Hochwasserfall die Erreichbarkeit des Dammes mit schweren Fahrzeugen sicher. Der Rheindamm wird etwas höher und vor allem breiter aufgebaut, die Standsicherheit somit erhöht, die Fachleute reden von „Ertüchtigung“. „Ziel ist ein sicherer Schutz gegen ein Hochwasserereignis, welches statistisch gesehen alle 200 Jahre vorkommt.“ erläutert Jürgen Ehrmann, der zuständige Leiter des Hauptamtes im Rathaus.

Bürgermeister Stober mit Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und Gemeinderat Wilfried Jahraus, dem der Alte Hafen ganz besonders am Herzen liegtzoom
Bürgermeister Stober mit Regierungspräsidentin Nicolette Kressl und Gemeinderat Wilfried Jahraus, dem der Alte Hafen ganz besonders am Herzen liegt
Hauptamtsleiter Ehrmann und Bürgermeister Stober mit Mitarbeitern des Regierungspräsidiums Karlsruhe Abteilungsdirektorin Elke Rosport, Präsidentin Nicolette Kressl und Projektleiter David Bystricky. zoom
Hauptamtsleiter Ehrmann und Bürgermeister Stober mit Mitarbeitern des Regierungspräsidiums Karlsruhe Abteilungsdirektorin Elke Rosport, Präsidentin Nicolette Kressl und Projektleiter David Bystricky.
Mittels Saugleitungen wurde zuerst Kies entnommen und damit Platz geschaffen, um Schlamm zu versenken. Insgesamt wurde die Wassertiefe erhöht. Foto Wilfried Jahrauszoom
Mittels Saugleitungen wurde zuerst Kies entnommen und damit Platz geschaffen, um Schlamm zu versenken. Insgesamt wurde die Wassertiefe erhöht. Foto Wilfried Jahraus
Hafenmündung bei Niedrigwasser vor der Entschlammung, Versandung ist deutlich zu erkennen. Foto Wilfried Jahrauszoom
Hafenmündung bei Niedrigwasser vor der Entschlammung, Versandung ist deutlich zu erkennen. Foto Wilfried Jahraus
Die Verbesserung der Wasserqualität im Alten Hafen wurde erst durch das Millionenprojekt des Ausbaus des Rheinhochwasserdamms als eine der Ausgleichsmaßnahmen ermöglicht. Foto Ralf Schreckzoom
Die Verbesserung der Wasserqualität im Alten Hafen wurde erst durch das Millionenprojekt des Ausbaus des Rheinhochwasserdamms als eine der Ausgleichsmaßnahmen ermöglicht. Foto Ralf Schreck
 
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